Multifokallinsen: Freiheit ohne Lesebrille
25.03.2025 08:24

Multifokallinsen – Scharf sehen in Nähe und Ferne
Wenn man mit zunehmendem Alter feststellt, dass das Lesen plötzlich anstrengend wird, das Handy weiter weg gehalten werden muss oder man ständig zwischen Fern- und Lesebrille wechselt, spricht man oft von Alterssichtigkeit, medizinisch auch Presbyopie genannt. Das Auge verliert dabei die Fähigkeit, schnell und flexibel zwischen verschiedenen Entfernungen zu fokussieren.
Multifokale Kontaktlinsen, auch Gleitsichtlinsen genannt, können in solchen Fällen eine echte Erleichterung sein – sie ermöglichen gutes Sehen in die Ferne und in die Nähe. Damit gehören ständiges Brillenwechseln oder das ewige Suchen der Lesebrille, in der Regel, der Vergangenheit an.
Was sind multifokale Kontaktlinsen eigentlich?
Multifokallinsen funktionieren ähnlich wie Gleitsichtbrillen. Sie haben mehrere Sehzonen im selben Linsenmaterial integriert – also Bereiche für die Ferne, die Nähe und oft auch für den Zwischenbereich (Computer, Kochen, etc.). Es gibt unterschiedliche Designs, z. B.:
Konzentrische Ringe: Wechsel zwischen Nah- und Fernzonen in kreisförmigen Bereichen
Asphärische Designs: Ein gleitender Übergang von fern zu nah, ähnlich wie bei einer Gleitsichtbrille
Segmentierte Linsen: Ähnlich wie eine Bifokalbrille mit zwei klar abgegrenzten Zonen (seltener bei weichen Linsen)
Das Gehirn „lernt“ im Laufe der Zeit, automatisch die jeweils passende Zone zu nutzen – ein spannender Anpassungsprozess.
Herausforderungen bei der Eingewöhnung
Multifokallinsen sind hochentwickelt, aber sie stellen das visuelle System vor neue Aufgaben. Es ist ganz normal, dass sich die Sehqualität anfangs ungewohnt anfühlt. Häufige Anfangsreaktionen sind:
Reduzierter Visus (Sehschärfe): Besonders in der Dämmerung oder beim schnellen Wechsel zwischen Entfernungen wirkt die Sicht anfangs weniger klar als bei Einstärkenlinsen.
Schwankende Sehqualität: Die Bildverarbeitung im Gehirn braucht etwas Zeit, um mit den mehreren Sehzonen zurechtzukommen.
Kontrastverlust: Die Verteilung von Licht auf verschiedene Zonen kann vor allem bei wenig Licht den Kontrast mindern – z. B. beim Autofahren in der Nacht.
Höherer Anpassaufwand: Es kann mehrere Anpassungsschritte brauchen, um die optimale Linse für den Alltag zu finden. Nicht jede Linse passt zu jedem Auge oder Lebensstil.
Wichtig ist Geduld: Die Eingewöhnung dauert in der Regel einige Tage bis wenige Wochen, je nach Sensibilität des Trägers.
Für wen eignen sich multifokale Linsen?
Multifokallinsen sind ideal für:
Menschen ab etwa 40 Jahren, bei denen die Nahsicht langsam nachlässt
Alle, die sich mehr Flexibilität im Alltag wünschen
Aktive Menschen, die beim Sport, Wandern, Reisen oder Arbeiten keine Brille tragen wollen
Brillenträger, die mit Gleitsichtbrillen nicht gut zurechtkommen
Allerdings sind Multifokallinsen nicht für jeden die perfekte Lösung. Wer z. B. sehr präzises Sehen braucht (z. B. bei bestimmten Berufen oder Hobbys), könnte mit Monovision (ein Auge für die Nähe, eines für die Ferne) oder Einstärkenlinsen plus Lesebrille besser beraten sein. Auch hier hilft eine persönliche Beratung.
Fazit: Freiheit für Ihre Augen – mit der richtigen Unterstützung
Multifokale Kontaktlinsen bieten mehr Freiheit, mehr Komfort und eine moderne Lösung für ein bekanntes Problem: das Nachlassen der Nahsicht. Mit der richtigen Anpassung und etwas Geduld kann man damit scharf sehen – in jeder Lebenslage.
Bei Optik Meyer nehmen wir uns die nötige Zeit, um die passenden Linsen für Ihre Bedürfnisse zu finden. Vereinbaren Sie einen Beratungstermin – wir erklären Ihnen, wie multifokale Linsen funktionieren, testen unterschiedliche Modelle und begleiten Sie durch die Eingewöhnungsphase. Damit Sie in Zukunft wieder in die Nähe und die Ferne möglichst gut sehen können.